Dieser Deutsche Kleinempfänger 38 (DKE38) gehört zum Adlershofer Requisitenfundus. Als weitverbreiteter Kleinempfänger darf er in keiner Sammlung fehlen. Das Gerät wurde für "Jedermann" produziert und kostete 35,-RM. Das hier vorgestellte Gerät war in einem erbärmlichen Zustand. Neben einer dicken Schmutzkruste auf dem Chassis und den Bauteilen wies das Exemplar folgende Mängel auf : Fehlendes Netzanschlusskabel, Hebel vom Netzschalter abgebrochen, Lade- und Siebkondensator vom Netzteil defekt, die VCL11 hatte einen Systemschluß zwischen der Anode vom Triodensystem und dem Schirmgitter des Tetrodensystems, Anschlußdraht vom Rotor des Abstimmdrehkondensators abgerissen, die schwenkbare Antennenankoppelspule war von der Betätigungsachse abgerissen, an der Langwellenspule war ein Drähtchen direkt am Kreuzwickel abgerissen.
Blick in das gesäuberte und wieder betriebsbereite Gerät.Der Empfänger erfuhr im Verlauf seiner Produktionszeit einige Modifikationen. In der Version von 1938 gibt es noch einen Einstellregler für die Gittervorspannung der Tetrode. Im Jahr 1940 wurde dieser durch einen 300 Ohm Festwiderstand ersetzt. Vor 1940 war die Feinsicherung noch nicht am hinteren Rand des Chassis platziert.
Die defekten Kondensatoren werden an einer Ständerbohrmaschine ausgebohrt, d.h. das Innenleben wird entfernt und ein Kondensator neuerer Bauart findet in der Papphülle Platz. Der neue Kondensator wird links und rechts mit Zellstoff fixiert. Danach werden die Seiten mit Epoxydharz vergossen. Damit die neue Vergußmasse dem alten Teerverguß farblich ebenbürtig ist, gebe ich dem Harz eine Messerspitze Tonerpulver bei. Damit erhält man eine tiefschwarze Färbung.