Es war für mich ein großes Glück dieses schöne und leistungsfähige Gerät näher zu betrachten und seinem Besitzer wieder unvergeßliche Klangerlebnisse zu ermöglichen. Besonderer Anreiz war, daß sich schon mehrere Experten um die Wiederbelebung bemüht hatten. Nun lag die ganze Last auf meiner Seite. Auf MW waren zwei Stationen schwach zu empfangen. Der UKW- Bereich schwieg verbissen.
Zunächst verschaffte ich mir mit ein paar Spannungsmessungen den nötigen Überblick. Auffallend war, daß die Anode des Heptodenteils der ECH81 kein positives Potential hatte. Weierhin bemerkte ich einen sehr heißen zementierten Widerstand 3k/5W !! Er entpuppte sich als der zugehörige Anodenwiderstand am kalten Ende des 1. ZF- Kombifilters (Stift 5). Unnormal war schon die Bauform des Widerstandes. Original hätte ein Kohleschichtwiderstand mit 0,5W Belastabarkeit hier eingebaut sein müssen. Da hatte jemand zu zeitig mit der Ursachenforschung aufgehört und offensichtlich den durchgebrannten Anodenwiderstand gegen einen Leistungsstärkeren ersetzt. Nur der Erfolg blieb aus.
Nachdem der Filterstift 5 von der äußeren Beschaltung freigemacht war, konnte an diesem mit dem Durchgangsprüfer ein Masseschluß festgestellt werden. Bei der näheren Betrachtung des ZF-Filters trat die Missere voll zum Vorschein: Ein verbrannter AM-Wickel mit geschmolzenem Spulenkörper. Stift 6, der nach außen nicht belegt ist, hatte mit dem Abschirmbecher Masseschluß. Die Reparatur war nun kein größeres Problem mehr.
- Filterausbau
- Verschmorten Spulenkörper herausoperieren
- Verbrannten Spulendraht abwickeln und dessen Länge feststellen
- Aus dem Fundus einen neuen Spulenkörper entnehmen
- Spule mit neuem Wickeldraht und der vorher festgestellten Länge bewickeln.
- Filter fertig montieren und einbauen.
Der Erfolg stellte sich sofort ein. Der AM-Filterkreis wurde bei schwachem Meßsendersignal auf Maximum abgeglichen. Die Freudentränen des Gerätebesitzers waren somit vorprogrammiert.